Der Traum

Ich habe von Joseph Haydn geträumt. In diesem Traum sagte er: ”Ach, ich wünschte, der Stresow würde schon leben, dann könnte er vielleicht ein paar von meinen Nummern auf der Gitarre einspielen.” Seine im Gegensatz zu ihm selbst stets realitätsbezogene Frau wies ihn sogleich darauf hin, dass das schwierig werden könnte. Weil, wie sie erläuterte, Mikrofone ja noch gar nicht erfunden waren. Darauf hin bekam Haydn einen Frustrationsanfall und trank eine halbe Flasche Jägermeister, gleich aus der Flasche. Seine Frau konnte dazu nur mit dem Kopf schütteln. Im übrigen wies sie ihn darauf hin, dass es Jägermeister auch noch nicht gab. Das ließ Haydn allerdings nicht durchgehen, denn bei Jägermeister (und Marzipankartoffeln) verstand er keinen Spaß. Bevor es darüber schon wieder zu einem Streit kommen sollte, ging seine Frau lieber nach schräg gegenüber auf einen Prosecco zu ihrer Freundin. Er aber sah danach nicht nur alles doppelt, sondern sogar vierfach. Und so setzte er sich hin und schrieb ein Quartett, dass Kaiserquartett. Auch bekannt unter dem Namen: „Gott erhalte Franz, den Kaiser“. Haydn war also auch auf diesem Gebiet seiner Zeit voraus und damals schon Fußballfan. 

Ein paar 100 Jahre später sind nun Mikrofone bereits erfunden und es gibt inzwischen auch noch das Internet. Und so kann ich schöne Dinge aufnehmen und sie euch per Internet nahe bringen. 

Das Arrangement zu meiner Interpretation vom Kaiserquartett stammt von meinem sehr geschätzten deutschen Komponistenkollegen Jörg Pusak. Er hat nicht nur etliche tolle Kompositionen für Gitarre geschrieben, sondern auch eine vierbändige Gitarrenschule entwickelt. Er verfügt wie ich über eine jahrzehntelange Erfahrung im Unterrichten von Gitarre und das fliesst natürlich in sein Gitarrenlehrwerk mit ein. Es ehrt mich, dass er in darin auch Kompositionen von mir aufgenommen hat. Der fachliche Austausch mit ihm ist mir eine Freude. Und er gibt mir ab und an Tipps über interessante Titel, die er praktischerweise meist auch schon arrangiert hat. Wie bitte? Ach ja, die Musik. Ich habe zudem auch noch den ebenfalls schon sehr alten Titel “Morgen Kinder,wird‘s was geben“ für drei Gitarren arrangiert und eingespielt. Hier geht‘s lang zum Anhören, bitte nicht drängeln. Jeder kommt dran und es ist genug Glühwein für alle da:

https://mariostresow.com/compositions-of-others